Hacker-Ziel: WordPress

1. Juli 2024

WordPress als weltweit beliebtestes Content-Management-System (CMS) ist ein Hauptziel für Hacker. Die Sicherheit von WordPress-Websites ist somit zentral, um folgende direkte Konsequenzen zu umgehen:

  • Datenverlust, Rufschädigung, finanziellen Verluste und weitere Schäden sind die Folgen einer kompromittierten Website
  • Rechtliche und finanzielle Konsequenzen drohen, wenn sensible Daten wie Benutzerdaten oder Zahlungsinformationen gestohlen werden
  • Ein gehacktes WordPress kann dazu führen, dass Suchmaschinen wie Google die Seite als unsicher markieren, was zu einem drastischen Rückgang des Traffics führt
  • Malware auf deiner Website kann Spam verbreiten und weitere Websites infizieren

Die Bereinigung von diesen Problemen ist zeitaufwändig und kostspielig.
Wichtig! Durch proaktive Maßnahmen und bewährte Sicherheitspraktiken kannst du das Risiko von Sicherheitsvorfällen erheblich reduzieren.
In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du deine WordPress-Website, von der Auswahl eines sicheren Hosting Providers bis hin zu spezifischen Einstellungen und Plugins, absichern kannst. Lass uns jetzt gemeinsam sicherstellen, dass deine WordPress-Website nicht nur erfolgreich, sondern auch sicher ist.

Hosting Provider

Die Wahl eines guten Hosting Providers ist der erste, aber auch mit der wichtigste Schritt zur Sicherung deiner WordPress-Website. Ein seriöser und sicherheitsbewusster Hosting-Anbieter bietet zahlreiche Sicherheitsfunktionen, die den Schutz deiner Website erheblich verbessern können:

  • SSL-Zertifikat:
    Viele Hosting Provider bieten heutzutage die Bereistellung von SSL-Zertifikaten an. Implementiert man dieses SSL-Zertifikat, wird die Datenübertragung zwischen dem Browser des Nutzers und deinem Server verschlüsselt (verbessert auch dein SEO-Ranking ;))
  • Web Application Firewall (WAF):
    Eine WAF schützt deine Website vor verschiedenen Online-Bedrohungen, indem sie den eingehenden Datenverkehr überwacht und schädliche Anfragen blockiert
  • DDoS-Schutz:
    Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe zielen darauf ab, deine Website durch eine Überlastung mit Anfragen lahmzulegen. Ein guter Hosting Provider hat DDoS-Schutzmaßnahmen implementiert, um solche Angriffe zu erkennen und abzuwehren, wodurch die Verfügbarkeit deiner Website auch unter Angriffen gewährleistet bleibt
  • Malware-Schutz:
    Hochwertige Hosting-Anbieter führen regelmäßige Malware-Scans durch und bieten Malware-Schutz, um sicherzustellen, dass deine Website frei von bösartiger Software bleibt. Diese Schutzmechanismen identifizieren und entfernen Malware, bevor sie Schaden anrichten kann
  • SFTP-Zugriff:
    Statt den unsicheren FTP-Zugang zu nutzen, bieten gute Hosting Provider SFTP-Zugriff an. SFTP steht für Secure File Transfer Protocol und stellt sicher, dass alle Dateien verschlüsselt übertragen werden, was die Sicherheit bei Dateiübertragungen erheblich erhöht

Die Wahl eines Hosting Providers mit diesen Sicherheitsfunktionen ist ein wesentlicher Schritt, um deine WordPress-Website vor Bedrohungen zu schützen und ihre Integrität zu gewährleisten.

Updates

Regelmäßige Updates sind eine der grundlegendsten und zugleich effektivsten Maßnahmen, um deine WordPress-Website zu sichern. WordPress selbst, sowie Themes und Plugins, erhalten häufig Updates, die nicht nur neue Funktionen und Verbesserungen bringen, sondern auch kritische Sicherheitslücken schließen.
Es gibt dabei hauptsächlich 2 Arten von verfügbaren Updates:

  • Core-Updates:
    Es werden regelmäßig Updates des WordPress-Kerns hochgeladen. Diese Updates enthalten wichtige Sicherheitspatches, daher sollten diese so schnell wie möglich durchgeführt werden
  • Theme- und Plugin-Updates:
    Veraltete Themes und Plugins sind ein häufiges Einfallstor für Hacker. Überprüfe regelmäßig, ob Updates für die von dir verwendeten Themes und Plugins verfügbar sind, und installiere sie zeitnah

Für die Durchführung der Updates sollten darüber hinaus folgende Punkte beachtet werden:

  • Backup vor Updates:
    Erstelle immer ein vollständiges Backup deiner Website, bevor du Updates durchführst. Falls ein Update zu Problemen führt, kannst du so deine Website schnell auf die vorherige Version zurücksetzen und Betriebsunterbrechungen minimieren
  • Kompatibilität prüfen:
    Prüfe vor dem Update, ob das Update mit deiner WordPress-Version und den verwendeten Plugins und Themes kompatibel ist

Am einfachsten ist die Aktivierung von automatischen Updates. Dadurch wird die Gefahr, diese zu verpassen, umgangen.

Theme- und Plugin Auswahl

Die Auswahl von Themes und Plugins spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit deiner WordPress-Website. Nicht alle Themes und Plugins sind gleich gut entwickelt und einige können Sicherheitslücken enthalten, die deine Website gefährden. Hier sind wichtige Kriterien und bewährte Praktiken, die du bei der Auswahl beachten solltest:

  • Vertrauenswürdige Quelle:
    Am besten sollten Plugins nur aus dem WordPress Repository heruntergeladen werden
  • Aktualisierungen und Support:
    Wähle Themes und Plugins, die regelmäßig aktualisiert werden und bei denen die Entwickler aktiven Support bieten. Regelmäßige Updates sind ein Zeichen dafür, dass das Produkt gepflegt wird und Sicherheitslücken zeitnah behoben werden
  • Bewertungen und Rezensionen:
    Lies die Bewertungen und Rezensionen anderer Benutzer, um einen Eindruck von der Qualität und Sicherheit des Themes oder Plugins zu erhalten

Darüber hinaus solltest du beachten, nur Plugins zu verwenden, die absolut notwendig sind und alle anderen entfernen. Denn jedes weitere Plugin stellt ein Sicherheitsrisiko dar, das von Angreifern im Falle einer Schwachstelle ausgenutzt werden kann.

Im folgenden Beispiel spiele ich eine Person, die sich ein Security Plugin für die Webseite holen möchte. Ich finde mehrere Plugins im WordPress Repository, die ich miteinander vergleichen kann.
Folgender Vergleich entsteht:

Hier ist leicht zu erkennen, welches Plugin zu wählen ist – für jedes zukünftige Plugin solltest du also auf die aufgeführten Punkte achten.

Security Plugin

Sicherheits-Plugins sind ein wesentlicher Bestandteil, um die Sicherheit deiner WordPress-Website zu gewährleisten. Sie bieten eine Vielzahl von Funktionen, die helfen, Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren, sowie die allgemeine Sicherheit zu verbessern. Hier sind einige der etabliertesten und bewährtesten Sicherheits-Plugins:

  • Wordfence Security
  • All In One WP
  • iThemes Security
  • Security Ninja

Mit dem richtigen Security Plugin schützt du deine Webseite, bleibst Gefahren voraus und kannst regelmäßig mit einem Security Scan die Integrität überprüfen. Bei der Auswahl des richtigen Plugins solltest du natürlich das letzte Kapitel beachten.

Login Security

Starke Passwörter und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sind grundlegende, aber äußerst effektive Maßnahmen, um die Sicherheit deiner WordPress-Website zu gewährleisten. Diese Methoden schützen Benutzerkonten vor unbefugtem Zugriff und erschweren es Angreifern, sich Zugang zu deiner Website zu verschaffen.

Starke Passwörter

Ein starkes Passwort ist die erste Verteidigungslinie gegen Brute-Force-Angriffe und andere unbefugte Zugriffsversuche. Einige bewährte Praktiken:

  • Länge und Komplexität:
    Mind. 12 Zeichen lang mit einer Variation aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen
  • Einzigartigkeit:
    Jedes Passwort nur einmal verwenden
  • Regelmäßige Aktualisierung
    Regelmäßig die Passwörter erneuern, vor allem bei Verdacht auf Komprimittierung

Um das Ganze zu erleichtern bietet sich hier ein Passwortmanager wie Bitwarden oder der Google Passwortmanager an.

Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)

MFA fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu, indem es Benutzer dazu zwingt, neben dem Passwort einen zweiten Faktor zu verwenden, um sich anzumelden. Dies kann ein Einmalpasswort (OTP), eine biometrische Verifizierung oder ein Hardware-Token sein. So richtest du MFA auf deiner WordPress-Website ein:

  1. Plugin-Installation:
    Installiere ein MFA-Plugin wie Google Authenticator, Duo Two-Factor Authentication oder Wordfence Login Security. Diese Plugins bieten einfache Möglichkeiten, MFA für dein WordPress zu aktivieren.
  2. Konfiguration:
    Konfiguriere das Plugin und wähle die Art der MFA, die du verwenden möchtest. Übliche Optionen sind Einmalpasswörter (OTPs), die über eine Authenticator-App (wie Google Authenticator oder Authy) generiert werden, oder SMS-basierte Verifizierung.
  3. Benutzerfreundlichkeit:
    Stelle sicher, dass die MFA-Implementierung benutzerfreundlich ist. Biete Anleitungen und Unterstützung an, damit alle Benutzer den zusätzlichen Sicherheitsschritt problemlos durchführen können.
  4. Backup-Optionen:
    Richte Backup-Optionen ein, falls Benutzer ihre Authentifizierungsgeräte verlieren. Dies kann Backup-Codes oder alternative Verifizierungsmethoden beinhalten

Durch die Kombination von starken Passwörtern und Multi-Faktor-Authentifizierung erhöhst du die Sicherheit deiner WordPress-Website erheblich. Selbst wenn ein Angreifer ein Passwort kompromittiert, verhindert die zusätzliche MFA-Schicht den unbefugten Zugriff auf Benutzerkonten.

Backup

Nach der vollständigen Einrichtung der Webseite aber auch vor jeder größeren Änderung sollte ein Backup durchgeführt werden. Dabei sind zwei Bereiche wichtig:

  • WordPress
  • Datenbank

Die Möglichkeit, ein Backup wieder herzustellen rettet Webseitenbetreibern vor allem in zwei Situationen viel Zeit, Geld und Reputation:

  1. Eine Änderung (wie z.B. ein neues Plugin) zerstört die Webseite
  2. Ein Angreifer ist eingedrungen und man muss die Webseite neu aufsetzen

Ein sinnvoller Backup Prozess ist somit wichtig, um die Webseite schlimmsten Fall erfolgreich am Laufen zu halten.

Social Engineering

Neben den technischen Schwachstellen ist Social Engineering ein großes Risiko. Ein Drittel aller Mitarbeiter sind anfällig für moderne Phishing Attacken (nachzulesen auf https://www.security-insider.de/knowbe4-phishing-report-q1-2024-a-9ef31a5cca4737516a92ff988f8c37a8/) – daher ist es wichtig, jeden Mitarbeiter der Webseite dahingehend zu aufzuklären und zu schulen. Selbst eine gut gehärtete Webseite kann schnell Opfer eines Cyberangriffs werden, wenn erfolgreich Social Engineering durchgeführt wurde.

Zusammenfassung

Die Sicherheit deiner WordPress-Website ist von zentraler Bedeutung, um sie vor den vielfältigen Bedrohungen im Internet zu schützen. Hier sind die Schlüsselmaßnahmen, um deine Website sicher zu halten:

  • Guter Hosting Provider: Entscheide dich für einen zuverlässigen Hosting Provider, der ein SSL-Zertifikat, eine Web Application Firewall (WAF), DDoS-Schutz, Malware-Schutz und sicheren SFTP-Zugriff bietet
  • Updates durchführen: Halte WordPress, Themes und Plugins regelmäßig auf dem neuesten Stand, um Sicherheitslücken zu schließen und deine Website vor potenziellen Angriffen zu schützen
  • Theme und Plugin Wahl: Wähle Themes und Plugins sorgfältig aus vertrauenswürdigen Quellen, die regelmäßig aktualisiert werden. Begrenze die Anzahl der Plugins und nutze Sicherheits-Plugins wie Wordfence oder Sucuri, um deine Website abzusichern
  • Security Plugin: Ergänze deine Sicherheitsstrategie durch die Nutzung eines hochwertigen Sicherheits-Plugins wie Wordfence, Sucuri oder iThemes Security, das zusätzliche Funktionen wie Firewall-Schutz, Malware-Scans und Login-Schutz bietet
  • Passwort & MFA für User: Verwende starke Passwörter, die regelmäßig aktualisiert werden, und aktiviere die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für zusätzlichen Schutz vor unbefugtem Zugriff
  • Backup: Führe regelmäßig Backups deiner Datenbank sowie von WordPress durch
  • Social Engineering: Schule deine Mitarbeiter im Bezug auf Phishing Kampagnen, damit diese nicht deine Webseite gefährden

Durch die konsequente Umsetzung dieser Sicherheitsmaßnahmen sicherst du nicht nur deine WordPress-Website, sondern schützt auch sensible Daten, erhöhst die Zuverlässigkeit deiner Website und bewahrst das Vertrauen deiner Besucher und Benutzer.

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